Treffen mit Betriebsräten: Weniger Werkverträge – mehr Tarifverträge

Anja Troff-Schaffarzyk bei der Begrüßung der rund 30 Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Bild: Schröder

Bunde – Die SPD-Bundestagskandidatin Anja Troff-Schaffarzyk (Uplengen) hatte Betriebs- und Personalräte sowie Gewerkschafter zu einem „Betriebsräte-Frühstück“ in Bunde eingeladen. In diesem gut besuchten Meinungsaustausch sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für weniger Werkverträge, Abschaffung der prekären Beschäftigung, mehr tarifgebundene Arbeitsplätze, mehr Betriebsräte in den Unternehmen aus.

„Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht. Aber es ist noch viel zu tun. Darum werden wir diese Treffen mit SPD, Gewerkschaften und Betriebsräten regelmäßig organisieren“, sagte Troff-Schaffarzyk in ihrer Begrüßungsrede.

Die Betriebsräte, die aus verschiedenen Branchen vom Schiffbau über die Versicherungswirtschaft bis zur Pflege kamen, klagten über ähnliche Entwicklungen. So bleibe der Missbrauch von Werkverträgen nicht nur im Schiffbau ein Thema, prekäre Beschäftigungsverhältnisse seien immer noch zu zahlreich, die Arbeit der Betriebsräte werde behindert oder missachtet, die Zahl der tariflich abgesicherten Arbeitsplätze gehe zurück. Auch beim Homeoffice fehle häufig die rechtliche Absicherung, so dass einige Betriebsräte von „Ausbeutung“ sprachen. In der Pflege müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, wie zum Beispiel der Personalschlüssel und Bürokratieabbau. Hinzu komme ein Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Ganz abgesehen von der eigentlichen Arbeit in den Unternehmen berichtete Betriebsräte über ein sinkendes Bildungsniveau bei Fachkräften und Berufsanfängern und einen zunehmenden spürbaren Egoismus. „Jeder für sich – weniger Solidarität. Das spüren wir verstärkt“, erklärte ein Gewerkschafter. Für Troff-Schaffarzyk sei entscheidend, dass der Ausbau von sozialversicherungspflichtigen und tarifgebundenen Arbeitsplätzen vorangehe. „Davon hängt nun mal unter anderem auch die Rente von morgen ab“, so die SPD-Politikerin.  Die Diskussion zeige jedoch auch, dass Bildung der Schlüssel zum Erfolg darstelle, neben den strukturellen Problemen, die es anzugehen gilt. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war deutlich, wie wichtig diese Form von Meinungsaustausch ist, auch über alle Branchen hinweg. „Es macht einen Unterscheid, was man am 26. September wählt“, meinte Troff-Schaffarzyk.